Die COVID-19-Pandemie hat die Rahmenbedingungen für die Durchführung psychotherapeutischer Behandlungen grundlegend verändert. Aufgrund von Kontaktbeschränkungen und Infektionsschutzmaßnahmen mussten viele Therapeut:innen ihre Arbeit kurzfristig von Präsenzsitzungen auf Online-Formate umstellen. Dieser Wandel war sowohl für Behandelnde als auch für Patient:innen mit Herausforderungen, aber auch mit Chancen verbunden.
Bereits in den ersten Monaten der Pandemie zeigte sich ein deutlicher Anstieg der Nutzung von Videokonferenzen und anderen digitalen Tools in der psychotherapeutischen Praxis. Laut einer Umfrage der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) gaben 77 % der befragten Therapeut:innen an, während der Pandemie Video-Sitzungen durchgeführt zu haben, während dies vor der Pandemie nur bei 2 % der Fall war (BPtK, 2020). Diese Umstellung wurde auch durch temporäre gesetzliche Anpassungen erleichtert, die die Abrechnung von Online-Sitzungen mit den Krankenkassen ermöglichten.
Die Wirksamkeit von Online-Psychotherapie wurde in mehreren Studien bestätigt. Metaanalysen deuten darauf hin, dass internetbasierte kognitive Verhaltenstherapie bei Depressionen und Angststörungen ähnlich effektiv ist wie face-to-face-Behandlungen (Andersson et al., 2019). Dennoch bleiben offene Fragen zur therapeutischen Beziehung, zur Eignung bestimmter Patientengruppen und zur langfristigen Akzeptanz digitaler Formate.
Die Pandemie hat somit einen Innovationsschub in der psychotherapeutischen Versorgung ausgelöst, dessen langfristige Auswirkungen weiterhin evaluiert werden müssen. Weitere Informationen zur Digitalisierung der Psychotherapie finden sich bei der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV).
Eine Liste der Anbieter von Online-Psychotherapie
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Melanie beschäftigt sich seit Jahren mit digitaler Gesundheitsversorgung und der Bewertung von Online-Therapie-Angeboten.